Emre Can schien nur auf die Frage nach den internationalen Plätzen gewartet zu haben: „Wir müssen nicht über Europa reden“, sagte der Kapitän von Borussia Dortmund nach der bitteren 0:2-Niederlage bei RB Leipzig.
Der BVB-Kapitän wirkte fokussiert, auch wenn er seine Enttäuschung über die zurückliegenden 90 Minuten nicht verbergen konnte, respektive wollte. Da hatte der BVB wieder einmal zwei völlig unterschiedliche Gesichter gezeigt.
In Halbzeit eins war RB drückend überlegen, hatte neben zwei Lattentreffern auch das Tor zum 1:0 durch Xavi (18.) zu verzeichnen. In Hälfte zwei legten die Sachsen das 2:0 durch Loïs Openda nach, um dann jedoch komplett die Kontrolle zu verlieren. Borussia Dortmund startete einen Sturmlauf, ließ jedoch zahlreiche Großchancen liegen. So fuhr die Borussia am Ende trotz 25 Torschüssen mit dem 0:2 im Gepäck nach Hause.
„Dass wir hier ohne Tor rausgehen, ist Wahnsinn“, sagte Can und legte nach: „Wir können in der zweiten Halbzeit gefühlt acht Dinger machen. Aber am Ende geht es ums Gewinnen. Das haben wir nicht geschafft. Und darüber sind wir enttäuscht.“
Borussia Dortmund: Can fordert Fokus auf eigene Leistungen
Europa abschreiben will der Kapitän selbstverständlich nicht. Es gehe aktuell eben nur darum, auf sich selbst zu schauen, anstatt sich mit den Ergebnissen der Konkurrenz zu beschäftigen. Denn klar ist: Wenn Borussia Dortmund keine Konstanz in seine Leistungen bekommt, dann wird es überhaupt eng mit dem internationalen Geschäft. „Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und gewinnen. Am Ende schauen wir, wo wir sind. Momentan muss niemand über Europa reden“, bekräftigte er.
Nach der Länderspielpause kommt der 1. FSV Mainz 05 nach Dortmund. Dann geht es gegen den SC Freiburg, dann gegen den FC Bayern München. Dazu kommen die Champions-League-Duelle mit dem FC Barcelona. „Vielleicht kommt die Länderspielpause jetzt zum richtigen Zeitpunkt. Ein paar Spieler können mal durchschnaufen, ein paar müssen ran. Ich hoffe, dass wir besser aus den Startlöchern kommen.“ Ansonsten könnte sich nicht nur die Champions League, sondern schlimmstenfalls auch Europa zeitnah erledigt haben.